Sa 12. März 2022 | 19.00 Uhr 

Kammermusiksaal des Woelfl-Hauses

Eichendorff-Abend

Alexandra von der Weth, Sopran | Ján Rusko, Tenor | Bernt Hahn, Rezitation | Roland Techet, Klavier

Eintritt/Stream-Ticket: € 20,- (+ Stream-Gebühren)

Schüler/Studenten: € 12,-  (+ Stream-Gebühren)

Anmeldung für Saalbesucher unter haider-dechant@woelflhaus.de bzw. +49 (0) 151 – 655 181 55

Woelfl-Haus Bonn, Meßdorfer Str. 177, D-53123 Bonn; Anreise mit Bus 610 u. 611 ab Hbf. Bonn Richtung Duisdorf (Haltestelle Gielsdorfer Straße)

Eine Veranstaltung des Woelfl Hauses mit der Universität Bonn

Caspar David Friedrich (1774–1840): Frau vor der untergehenden Sonne

Motto:

Schläft ein Lied in allen Dingen,

die da träumen fort und fort,

und die Welt hebt an zu singen,

triffst du nur das Zauberwort.

Die Gedichte Joseph von Eichendorffs (1788–1857), einer der bedeutendsten Lyriker und Autoren der deutschsprachigen Romantik, zählen zu den am meisten vertonten Texten im klassischen Kunstlied-Repertoire. Dieses Konzert mit Lesung spannt einen musikalisch-literarischen Bogen von Robert Schumann (1810–1856) über Hugo Wolf (1860–1903) bis zu Richard Strauss (1864–1949). Mit Alexandra von der Weth (Sopran), Roland Techet (Klavier) und Bernt Hahn (Rezitation) kehren bekannte Künstler*innen ins Woelfl-Haus zurück. Der Kölner Tenor Jan Rusko gibt mit diesem Abend sein Woelfl-Haus-Debut. Präsentiert werden Lieder u.a. aus dem Liederkreis op. 39 von Robert Schumann, Eichendorff-Lieder von Hugo Wolf sowie von Richard Strauss „Im Abendrot“ aus den Vier letzten Liedern.

© Ariane Becker

Alexandra von der Weth

Die Sopranistin Alexandra von der Weth war ab Mitte der 90er Jahre eine der gefragtesten Interpretinnen des lyrischen und Koloraturfachs. Sie ist gleichermaßen im Opern- wie im Konzertfach zu Hause. Nach ihrem Gesangsstudium am Richard-Strauss-Konservatorium in München gab sie 1993 ihr Bühnendebüt an der Oper Leipzig. Sie war in den folgenden Jahren an der Deutschen Oper am Rhein engagiert, wo sie unter anderem als Violetta (La Traviata) und Lucia di Lammermoor, Manon (Massenet), Alcina und Lulu das Publikum begeisterte. Vor allem ihr Debüt als Norma in Bellinis gleichnamiger Oper an der Deutschen Oper am Rhein im Mai 2003 faszinierte Publikum und internationale Presse gleichermaßen. 1999 debütierte Sie als Musetta (Puccini, La Bohème) mit großem Erfolg an der Wiener Staatsoper und 2001 an der Metropolitan Opera New York sowie als Fiordiligi (Mozart, Cosi fan tutte) beim Glyndebourne-Festival. Weitere Gastspiele führten sie u.a. an das Royal Opera House Covent Garden London und an die Lyric Opera of Chigago. Alexandra von der Weth arbeitete unter anderem mit so bedeutenden Regisseuren wie Christof Loy, Günter Krämer, Herbert Wernicke, Werner Schroeter, Nikolaus Lehnhoff und Christoph Marthaler. Sie sang unter anderem unter Leitung von Sir Andrew Davis, Antonio Pappano, Stefan Soltesz und Carlo Rizzi. Seit 2003 interpretiert sie verstärkt auch Stücke zeitgenössischer Komponisten, wie Beat Furrer, John Cage, Sylvano Bussotti, George Crumb, Gerhard Stäbler und Kunsu Shim. Alexandra von der Weth arbeitet zudem seit Jahren als Stimmbildnerin und Sprechtrainerin, ist Lehrbeauftragte an der Philosophischen Fakultät der Universität Bonn und vertritt seit dem Wintersemester 2021/22 eine Professur für Gesang an der Hochschule für Künste in Bremen.

  © Ralf Bauer

Ján Rusko

Der slowakische Tenor Ján Rusko studierte Gesang in Bratislava und Zürich. Nach einigen Engagements am Staatstheater Košice wurde er Mitglied im Opernstudio der Oper Zürich. Gastengagements führten ihn u. a. an die Staatsoper Banská Bystrica (James Bondy in Die Herzogin von Chicago, Goro in Madama Butterfly), ans Theater Orchester Biel Solothurn (Alfred in Die Fledermaus), Slowakische Nationaltheater, an die Opéra de Saint-Étienne, Opéra National de Paris, Opéra national de Lorraine, ans Opernhaus Zürich und an die Oper Köln. Zu seinem Repertoire als Charaktertenor zählen u. a. Wenzel, Remendado, Frantz, Triquet, Yarischkin, Flavio, Arturo, Goro, Spoletta, Pang, L,abate, Flaut, Monostatos, Lensky, Gonzalve und Alfred. In konzertanten Aufführungen war er u. a. in der Slowakischen Philharmonie, Staatsphilharmonie Košice, Tonhalle Zürich und am Staatenhaus Winterthur zu hören. Seinen ersten Auftritt an der Oper Köln hatte er in der Saison 2017/18 im Rahmen der Gala für das Deutsche Rote Kreuz 2017, gefolgt von seinem Auftritt als Junger Fähnrich in Bernd Alois Zimmermann Die Soldaten und als 2. Jude in Salome. Zuletzt war er hier als Höfling in Strawinskys Die Nachtigall und als Player 2 in Brett Deans Hamlet zu erleben. In der Spielzeit 2021/22 tritt er an der Oper Köln in der Partie des Monostatos in Die Zauberflöte auf.

© Katja Illner

Bernt Hahn

Nach seiner Ausbildung an der staatlichen Hochschule für Musik und Theater in Hannover war Bernt Hahn über dreißig Jahre als Schauspieler an diversen Theatern tätig. Dazu gehören u.a. das Schauspiel Köln, das Düsseldorfer Schauspielhaus, das Schauspiel Frankfurt und das Bochumer Schauspielhaus. Seit einigen Jahren ist Bernt Hahn Freiberufler mit dem Schwerpunkt auf seiner Arbeit mit Sprache. Er ist bei allen deutschen Rundfunkanstalten zu hören; Produktionen zahlreicher Hörbücher sind entstanden. Dazu gehören u.a. Marcel Proust: „Auf der Suche nach der verlorenen Zeit“, Bruno Schulz: „Die Zimtläden“, Alexander Puschkin: „Stationen eines Dichterlebens“, J. W. Goethe: „West-östlicher Diwan“, Joseph Roth: „Briefe aus Deutschland“, Johannes Bobrowski: „Ebenen“ (Gedichte und Prosa, mit Stephen Harrap – Orgel), Friedrich Hölderlin: „Wechselreden“ (Gedichte, mit Deborah Richards – Klavier), Wolfram v. Eschenbach / D. Kühn: „Parzival“ und „Sehnsucht der Sprache nach der Musik“ (Texte der Romantiker und Robert Schumanns mit Musik des Komponisten, mit Sheila Arnold – Klavier). Auch mit eigenen literarischen Programmen hat sich Bernt Hahn im In- und Ausland etabliert. Als besondere Projekte sind zu nennen: die vollständige öffentliche Lesung des Romans „Auf der Suche nach der verlorenen Zeit“ von Marcel Proust (1997 bis 2004) und die vollständige öffentliche Lesung des Romans „Jahrestage“ von Uwe Johnson (2009 bis 2012). Bernt Hahn folgte Einladungen zu nationalen und internationalen Festivals wie „Wege durch das Land“, dem Schleswig-Holstein-Festival, der Buchmesse Leipzig, dem „Altstadtherbst Düsseldorf“, der Buchmesse Warschau, der Villa Massimo in Rom, dem „Winterfestival“ in Sarajevo u.a. Aus Anlass der Feierlichkeiten zum 180. Todestag von Alexander Puschkin folgte Hahn der besonderen Einladung, an dessen Grabmal Verse aus dem Werk auf Deutsch vorzutragen.

© Billi Wesselburg

Roland Techet

Roland Techet war u.a. Kapellmeister am Theater Augsburg. Er studierte Klavier und Dirigieren an der Musikhochschule Stuttgart. Roland Techet assistierte u.a. dem Dirigenten Wolfgang Gönnenwein bei den Ludwigsburger Festspielen und arbeitete als Korrepetitor an der Staatsoper Stuttgart. Im Anschluss daran folgten Engagements als Kapellmeister an bedeutenden Opernhäusern, wie dem Staatstheater Kaiserslautern, dem Gärtnerplatztheater und der Deutschen Oper am Rhein. Darüber hinaus assistierte Roland Techet den bedeutenden Musikern Lorin Maazel (Tristan und Isolde am Prinzregententheater München, 2001), Eberhard Kloke (Festival Jenseits des Klanges 1999) und Maurizio Kagel. Seit 2005 ist Roland Techet als freischaffender Dirigent im In- und Ausland sehr gefragt. Seine Dirigententätigkeit führte ihn zur Zusammenarbeit u. a. mit den Düsseldorfer Symphonikern, den Duisburger Symphonikern, dem Beethoven-Orchester Bonn, dem Orchester des Oldenburgischen Staatstheaters, der Staatskapelle Halle, dem Orchester des Nationaltheaters Prag, den Baden-Badener Philharmonikern, dem Orchester des Mainfrankentheaters Würzburg, dem Orchester der Netherlands Opera Amsterdam und vielen weiteren Orchestern. Ein wichtiger Schwerpunkt seiner künstlerischen Arbeit liegt im Bereich der Neuen Musik, mit einem Schwerpunkt auf der Kreation neuer musikalischer und musiktheatraler Konzepte (Schönheit der Schatten, Düsseldorf 2006 in Zusammenarbeit mit Werner Schroeter). So war er zu Gast beim Festival für Neue Musik Düsseldorf, bei der Ruhrtriennale und beim Opening14 in Trier. Seit mehreren Jahren ist Roland Techet Lehrbeauftragter an der Philosophischen Fakultät der Universität Bonn.

Programm:

Robert Schumann Liederkreis op.39

Hugo Wolf ausgewählte Lieder (Der Scholar, Der Soldat, Der verzweifelte Liebhaber, Die Zigeunerin, Seemanns Abschied, u.a.)

Richard Strauss aus 4 letzte Lieder Im Abendrot