So 23. Juli 2023| 19.00 Uhr 

Kammermusiksaal des Woelfl-Hauses

Tristan

Frauke May-Jones (Opern-und Konzertsängerin, Sprecherin), Philip Stemann (Theaterregisseur, Autor, Sprecher)

Eintritt: € 24

Schüler/Studenten: € 15

Stream-Ticket: € 20 (+Stream-Gebühren)

Für Mitglieder der beiden Woelfl-Gesellschaften und der Thomas-Mann-Gesellschaft:

Eintritt: € 22

Schüler/Studenten: € 10

Tickets zum Stream: https://t.rausgegangen.de/tickets/tristan-1

Anmeldung für Saalbesucher unter:
haider-dechant@woelflhaus.de

bzw. +49 (0) 151 – 655 181 55

oder mit unserem online Formular


Veranstalter: Ortsverein BonnKöln der Deutschen Thomas Mann-Gesellschaft in Kooperation mit dem Woelfl-Haus Bonn

Gefördert durch ein Künstlerstipendium im Rahmen der NRW-Corona-Hilfen 

Zum 120-jährigen Erscheinen von Thomas Manns Burleske „Tristan“  im Jahr 1903

„Es war die Zeit der Maienblüte meiner Begeisterung für das „“Opus metaphysicum“ (Tristan und Isolde),(…). Aber Musikbeschreibung war immer meine Schwäche (und Stärke?)“….so Thomas Mann 1953.

„Hier ist Einfried, das Sanatorium!....

In seinem schon 1901 dem Bruder Heinrich angekündigten Plan einer „Burleske“ mit dem Titel „Tristan“, wird Thomas Mann, wie später noch so oft „(…) so viel Musik machen, als man ohne Musik füglich machen kann“. Gleichzeitig tiefernst in der vorm geistigen Ohr erklingende Musik der Burleske und ironisch wenn sie schweigt, folgt er Nietzsches Forderung, die Mythen Wagners ins Bürgerliche zu übersetzen. Eine Literarisierung der Musik Wagners mit dem dichten Verweben von Wagners Text mit Manns Worten.

Frauke May-Jones (Opern-und Konzertsängerin, Sprecherin) und Philip Stemann (Theaterregisseur, Autor, Sprecher) lesen die Erzählung „Tristan“ – mit Musik! Auszüge aus Wagners „Tristan und Isolde“, der „Walküre“, seinen „Wesendonck–Liedern“ (eingesungen von Frauke May-Jones) und Klaviermusik Chopins, werden die Lesung musik-dramatisch begleiten. 

Von «Wikimedia: Foto H.-P.Haack», CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=4130924

Die Handlung von  „Tristan

Der Großhändler Anton Klöterjahn bringt seine Frau Gabriele aus dem hohen Norden nach „Einfried“, damit sie dort ihr angeblich harmloses Leiden an der Luftröhre auskuriere, an dem sie seit der Geburt ihres Kindes krankt. Die künstlerisch veranlagte, zerbrechlich-schöne Frau aus einer alten Patrizierfamilie aus Bremen begegnet in dem Sanatorium einem einzelgängerischen Literaten, dem Schriftsteller Detlev Spinell, der aufgrund seines äußeren Erscheinungsbildes von den anderen Sanatoriumsgästen der verweste Säugling genannt wird. Während einer Schlittenpartie der anderen Gäste spielt Gabriele auf Bitten Herrn Spinells Teile aus dem Klavierauszug von Wagners Tristan und Isolde - vom Erzähler wird ihr Spiel in einer mit Zitaten aus dem Tristan-Opernlibretto und mit Anklängen an Schopenhauers Philosophie durchsetzten Musikparaphrase literarisiert. Ohne dass eine direkte Kausalität zunächst ersichtlich würde, führt diese Hingabe an ihr Klavierspiel zu einer Verschlechterung im Zustand von Herrn Klöterjahns Gattin

© Gudrun Holde Ortner

Frauke May

Die gebürtige Bremerin schloss ihr Gesangsstudium für Oper, Konzert, Lied und Gesangspädagogik an der Hochschule für Musik in Köln bei Prof. Rudolf Bautz mit dem Konzertexamen ab. Weitere Studien folgten bei Ks Brigitte Fassbaender und Ks Elisabeth Schwarzkopf. Die Mezzosopranistin ist u.a Preisträgerin des 43. Internationalen Musikwettbewerbes der ARD-München für Oper und Konzert, wurde mit dem Europäischen Gesangsförderpreis für die beste Wagner-Interpretation ausgezeichnet und ist Stipendiatin des Deutschen Musikrates. Zahlreiche Opernengagements, u.a. an den Stadttheatern von Aachen, Heidelberg, Regensburg, Linz, Mainz sowie an der Oper Bonn. Ihre internationale Konzerttätigkeit führte sie nach Frankreich, Spanien, Schweiz, U.S.A., und die Ukraine wo sie die großen sakralen Werke und Orchesterlieder des Alt-u. Mezzofachs sang. Sie konzertierte u.a. mit dem Orchester der Beethovenhalle Bonn, dem Orchester des Bayerischen Rundfunks, den Bochumer Sinfonikern, dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, der Karlsruher Kammerphilharmonie, der Philharmonica Hungarica und dem WDR Funkhaus Orchester u.a. und arbeitete mit Dirigenten wie Gustav Kuhn, Gary Bertini und Christoph Prick, Bernhard Kontarsky und Wayne Marshall. Rundfunkaufnahmen und Live-Konzertmitschnitte beim BR, WDR, MDR, SWR und DLF dokumentieren diese Zusammenarbeit. Frauke May widmet sich besonders dem spätromantischen Liedschaffen insbesondere von Hugo Wolf, Max Reger und Gustav Mahler. Davon zeugen ihre Weltersteinspielungen aller Mörike-Lieder von Hugo Wolf, die kompletten „Schlichte Weisen“ op.76 von Max Reger, weitere 30 Reger-Liedern (BMG Arte Nova) die Gesamteinspielung von Mahlers „Lieder aus des Knaben Wunderhorn“ und die Weltersteinspielungen aller Wunderhorn-Vertonungen von Julius Weismann. Frauke May setzt sich besonders für die Verbreitung des Werkes von Max Reger ein und ist seit 2005 Vorstandsmitglied der „Internationalen Max-Reger-Gesellschaft e.V“ (IMRG).

Neben ihren Live – (Musik)-Lesungen ist sie u.a als Sprecherin in der britischen  Fugue State Filmproduvtion „Maximum Reger“ zu hören. Die Literatur Thomas Manns bildet einen Schwerpunkt ihres Repertoires. Sie ist Vorstandsmitglied im Ortsverein Bonn/ Köln der Deutschen Thomas Mann-Gesellschaft e,V.

Mehr unter www.fraukemay.de


© Claudia Grabowski

Philip Stemann

Philip Stemann wurde 1976 in Stade geboren. Seit seinem Diplom an der renommierten Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlin arbeitet er als Regisseur, Autor und Sprecher an verschiedenen Theatern im deutschsprachigen Raum, u.a. am Staatsschauspiel Dresden, Maxim-Gorki-Theater Berlin, Theater Bremen, Theater Aachen. Besondere Aufmerksamkeit erlangte er mit Inszenierungen eigener Textbearbeitungen weltliterarischer Stoffe wie Goethes „Wahlverwandtschaften“ am Theater Bremen oder „Siddhartha“ nach Hermann Hesse, zu sehen im Bremer Figurentheater, an dem Philip Stemann seit 2014 regelmäßig inszeniert. Im November 2022 feierte sein aktuelles Stück „Der Aufruf“ im Bremer Dom Premiere. 

www.philip-stemann.de