So 25. Februar 2024| 16.00 Uhr 

Kammermusiksaal des Woelfl-Hauses

Abschlusskonzert zur Vorlesung

Proszenium „Revolution und Restauration: Gesellschaftskritische Auseinandersetzungen mit Umbrüchen in Literatur, Musik und Kunst“

Tonio Schibel (Violine), Margit Haider-Dechant (Klavier), Bernt Hahn (Rezitation), Stefan Plasa (Moderation) / Musik, Literatur und Gemälde Europas zwischen 1750 und 1830

Eintritt: € 24

Schüler/Studenten: € 15

Stream-Ticket: € 20 (+Stream-Gebühren)

Stream-Tickets unter: t.rausgegangen.de/tickets/revolution-und-restauration

Anmeldung für Saalbesucher unter haider-dechant@woelflhaus.de

bzw. +49 (0) 151 – 655 181 55

oder mit unserem online Formular

Eine Veranstaltung der Universität Bonn und des Woelfl-Haus Bonn

Programm



Johann Christian Bach Sonate in D-Dur Op. 16 Nr. 5

(1735–1782) Allegro con Spirito

Jean-Jacques Rousseau über Gluck
André-Ernest-Modeste Grétry 

(1712–1778) /(1741–1813) 


Christoph Willibald Gluck / Melodie for Violin and Piano

Fritz Kreisler Andante con moto

(1714–1787) / (1875–1962)



Charles-Henri Sanson „Bericht der Hinrichtung von Marie-Antoinette vom 17.10.1793“

(1739–1806) [Ausschnitt] In: Tagebuch der Henker von Paris 16861847
[Ch.-H. Sanson: Seit 1778 offizieller Henker von Paris. Er wurde als Scharfrichter der Französischen Revolution bekannt.]


Jan Ladislav Dussek The Sufferings of the Queen of France

(1760–1812) Bearbeitung für Violine und Klavier von Tonio Schibel


Joseph Woelfl Schöpfungssonate in D-Dur Op. 14 Nr. 2

(1773–1812) Allegro maestoso

Moderato

Allegro

Pause 


Johann Wolfgang v. Goethe Prometheus

(1749–1832)


Ludwig van Beethoven Sonate in A-Dur Op. 47

(1770–1827) Adagio sostenuto – Presto


Pierre Joseph Rode 12me. Concert in E-Dur Op. 27

(1774–1830) RONDO mêlé d’airs Russes

Lord Byron Finsternis

(1788–1824)


Percy Bysshe Shelly Ode an die Freiheitskämpfer

(1792–1822) 


Joseph Woelfl Exercise in As-Dur Op. 56 Nr. 21

Lied ohne Worte


Immanuel Kant „Zum ewigen Frieden“

(1724–1804)


Franz Schubert Rondo in h-Moll D 895

(1797–1828)

© Mikhail Blank

Tonio Schibel

Tonio Schibel, Sohn einer Koreanerin und eines Deutschen, wurde 1970 in Kanada geboren. Im Alter von neun Jahren erhielt er seinen ersten Geigen-, später auch Klavierunterricht. Rasch stellten sich erste Erfolge bei Jugendwettbewerben ein, an die sich die Teilnahme in mehreren Jugendorchestern anschloss. Nach dem Abitur begann er in Heidelberg mit dem Studium der Rechtswissenschaften, das er mit einem Prädikatsexamen abschloss. Auch das zweite juristische Staatsexamen legte er in Heidelberg ab. Parallel hierzu setzte er seine Ausbildung als Geiger bei Wanda Wilkomirska an der Musikhochschule Mannheim fort. Nach dem Konzertexamen entschied er sich endgültig für eine Musikerlaufbahn. Er erhielt ein Stipendium des DAAD, das ihm einen Studienaufenthalt bei Yfrah Neaman an der Guildhall School of Music and Drama in London ermöglichte. Seit 1999 ist Tonio Schibel dritter Konzertmeister der Duisburger Philharmoniker. Regelmäßige Auftritte in unterschiedlichen Kammermusik-besetzungen, in der letzten Zeit auch häufiger mit zeitgenössischer Musik, ergänzen seine Tätigkeit.

© Sarah Winklhöfer

Margit Haider-Dechant

Margit Haider-Dechant. Studien in Klavierpädagogik und Konzertfach Klavier in Linz, Salzburg, Frankfurt/Main und Freiburg/Breisgau sowie in Musikwissenschaft in Graz und Wien; 2005 Habilitation, 2008 Promotion Dr. phil. s.c.l. Bis 2014 Klavier-Professorin an der Bruckner Universität in Linz, OÖ. Von 2001–2002 zusätzlich Gastprofessorin an der Mahidol-Universität in Bangkok, ab 2018 Lehrauftrag an der Universität Bonn.

Konzerte weltweit, die auch von Rundfunk- und Fernsehstationen aufgezeichnet wurden. Zahlreiche Einspielungen auf CDs, u. a. für die größte japanische Schallplattenfirma Fontec. Aufgrund der CD „Wagner für Tasten“: Konzert-Einladung von Wolfgang Wagner in die Villa Wahnfried.

Ehrungen: 1998: Ehrenmitglied des Richard-Wagner-Verbandes Barcelona | 2000: Ehrenprofessur der Russischen Föderation | 2015: Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich.

  © Katja Illner

Bernt Hahn

Nach seiner Ausbildung an der staatlichen Hochschule für Musik und Theater in Hannover war Bernt Hahn über dreißig Jahre als Schauspieler an diversen Theatern tätig. Dazu gehören u.a. das Schauspiel Köln, das Düsseldorfer Schauspielhaus, das Schauspiel Frankfurt und das Bochumer Schauspielhaus. Seit einigen Jahren ist Bernt Hahn Freiberufler mit dem Schwerpunkt auf seiner Arbeit mit Sprache. Er ist bei allen deutschen Rundfunkanstalten zu hören; Produktionen zahlreicher Hörbücher sind entstanden. Dazu gehören u.a. Marcel Proust: „Auf der Suche nach der verlorenen Zeit“, Bruno Schulz: „Die Zimtläden“, Alexander Puschkin: „Stationen eines Dichterlebens“, J. W. Goethe: „West-östlicher Diwan“, Joseph Roth: „Briefe aus Deutschland“, Johannes Bobrowski: „Ebenen“ (Gedichte und Prosa, mit Stephen Harrap – Orgel), Friedrich Hölderlin: „Wechselreden“ (Gedichte, mit Deborah Richards – Klavier), Wolfram v. Eschenbach / D. Kühn: „Parzival“ und „Sehnsucht der Sprache nach der Musik“ (Texte der Romantiker und Robert Schumanns mit Musik des Komponisten, mit Sheila Arnold – Klavier). Auch mit eigenen literarischen Programmen hat sich Bernt Hahn im In- und Ausland etabliert. Als besondere Projekte sind zu nennen: die vollständige öffentliche Lesung des Romans „Auf der Suche nach der verlorenen Zeit“ von Marcel Proust (1997 bis 2004) und die vollständige öffentliche Lesung des Romans „Jahrestage“ von Uwe Johnson (2009 bis 2012). Bernt Hahn folgte Einladungen zu nationalen und internationalen Festivals wie „Wege durch das Land“, dem Schleswig-Holstein-Festival, der Buchmesse Leipzig, dem „Altstadtherbst Düsseldorf“, der Buchmesse Warschau, der Villa Massimo in Rom, dem „Winterfestival“ in Sarajevo u.a. Aus Anlass der Feierlichkeiten zum 180. Todestag von Alexander Puschkin folgte Hahn der besonderen Einladung, an dessen Grabmal Verse aus dem Werk auf Deutsch vorzutragen.

© Miriam Halfman

Stefan Plasa

Stefan Plasa, Jahrgang 1970, studierte Germanistik und Anglistik an der Universität Greifswald. Er wurde 2007 in der anglistischen Literaturwissenschaft mit einer Arbeit zur modernistischen Dichtungstheorie T. S. Eliots und Ezra Pounds promoviert (die Dissertation wurde 2010 im Wilhelm Fink Verlag München veröffentlicht). 2003 verbrachte Stefan Plasa einige Monate als Visiting Scholar am Wolfson College der University of Cambridge in England. Artikel, Aufsätze und Vorträge beschäftigten sich seitdem u.a. mit deutscher und englischer Literatur des Mittelalters, der Renaissance und vor allem der Klassischen Moderne. Ein Schwerpunkt der literaturwissenschaftlichen Arbeit von Stefan Plasa liegt auf der Rezeption von Stoffen und Motiven in der Kunst- und Musikgeschichte. Nach Stellen als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Greifswald arbeitete Stefan Plasa von 2007 bis 2009 als Studienkoordinator der Philosophischen Fakultäten der Universität des Saarlandes in Saarbrücken und seit Dezember 2009 als Referent für Studium und Lehre am Dekanat der Philosophischen Fakultät der Universität Bonn. Seit 2020 veröffentlicht Stefan Plasa eigene lyrische Texte sowie Überset-zungen auf seinem Literaturblog: stefanplasa.org.